🏖️ „Wir müssen dringend Arbeits-Migration erleichtern“ – Sina Beckmann auf Wangerooge
Es geht um die Themen Tourismus, Arbeitskräftemangel und natürlich um den Küstenschutz - und genau hier fordert Beckmann mehr finanzielles Engagement von Bund und Land, die jährlich eingeplanten 80 Millionen Euro, die das Land mit Hilfe des Bundes im Niedersächsischen Küstenschutz investiert, reichen nicht aus: „Der Küstenschutz aller ostfriesischer Inseln ist auch Küstenschutz für das Festland. Hier geht es nicht nur um ein bisschen „Strand hübsch machen für den Tourismus“, sondern um existenzielle Daseinsvorsorge. Für die Insulanerinnen und Insulaner, aber auch für die Menschen in den niedersächsischen Küstenregionen. Ich erwarte hier klar mehr finanzielle Mittel vom Bund, denn die Anpassung an den Klimawandel, die Erhöhung von Deichen und das Fit-Machen von Sielen und Schleusen kostet viel Geld.“
Jedes Jahr während der Ferien nimmt Sina Beckmann aus Jever sich Zeit für ihre politische Sommertour. Dabei ist die Landtagsabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen eine Woche lang in allen Gemeinden in ihrem Heimat-Landkreis Friesland unterwegs. „Mir ist der direkte Austausch mit Vereinen, Verbänden, Unternehmen und verschiedenen Institutionen unglaublich wichtig. Deshalb reise ich gerne eine Woche durch meinen schönen Wahlkreis.“
Vier verschiedene Termine treiben sie und ihren Grünen Ratskollegen von Wangerooge, Peter Kuchenbuch-Hanken, quer über die Insel. Sie besuchen die neuen Surf-Schule, das neue „Artway“ Ladencafé, sprechen mit Menschen aus der Gastronomie über aktuelle Entwicklungen, besichtigen die Dünenabbrüche im Nord-Osten, das Deckwerk im Westen und tauschen sich mit Wangerooges Erster Frau Rieka Beewen aus.
Dabei liegt der Fokus der Jeveranerin auf zwei Themen: dem eingangs erwähnten Schutz der Insel und der Dünen und dem Arbeits- und Fachkräftemangel in der Gastronomie. „Das Fehlen von Arbeits- und Fachkräften in der Gastronomie und Hotellerie ist auf einem sehr bedenklichen Niveau - nicht nur der Tourismus auf dem Festland leidet, sondern gerade auch die Inseln. Wir müssen hier unbedingt politisch unterstützen und die Bürokratie runterfahren. Die Visa-Erleichterung für Menschen aus den (West)-Balkan-Ländern ist eine gute Maßnahme. Ein Arbeitsvisum ist allerdings schwierig und aufwendig zu erhalten. Deshalb kommen die Menschen oft mit einem Touristen-Visum nach Deutschland, finden hier auch eine Anstellung, vor allem im Tourismus, der Weg zur Arbeitserlaubnis ist aber dennoch lang. Könnten hier nicht die Landkreise nach Vorlage des Arbeitsvertrages automatisch ein Arbeitsvisum beim zuständigen Konsulat beantragen und so unterstützen?“
Beckmann, selbst gelernte Hotelfachfrau und Kennerin der Branche, ist sich sicher, dass es viel mehr schlanke Prozesse und vereinfachte Verfahren geben muss, um die mangelnden Arbeitskräfte in Deutschland auszugleichen. „Wir brauchen eine pragmatische Arbeits-Migration, die unsere Wirtschaft unterstützt. Und wir müssen uns auch endlich darum kümmern, das ausländische Abschlüsse anerkannt werden. Die Industrie- und Handwerkskammern könnten hier die Gamechanger sein. Mehrere 10.000 Menschen in Deutschland warten auf genau diese Anerkennung ihrer Abschlüsse, und wir müssen hier eindeutig schneller werden, um diese Potentiale zu nutzen.“
Ihr Begleiter Peter Kuchenbuch-Hanken freut sich über das Engagement und den direkten Draht in die Landespolitik: „Wir Inseln und unsere Bedürfnisse werden schnell vergessen. Die Sandhaufen sind zu weit weg von Hannover und Berlin. Deshalb sind wir froh, mit Sina Beckmann eine so tatkräftige Politikerin, die sich immer stark für unsere Region einsetzt, als Abgeordnete im Niedersächsischen Landtag zu wissen. Der Austausch ist eng, direkt und wir freuen uns immer, wenn ihr Weg regelmäßig nach Wangerooge führt.“