👷 Wilhelmshaven möchte Geflüchtete schnell in den Arbeitsmarkt integrieren
„Wilhelmshaven ist im letzten Jahr wegen des neuen LNG-Terminals national und international sehr bekannt geworden. Für uns ist wichtig, dass in unserer Stadt am Ende dadurch auch Wertschöpfung entsteht“, so Carsten Feist. Fossile Energieträger sollten dabei nur noch für eine Übergangsphase eine Rolle spielen, man müsse schnell auf grüne Gase umstellen, um zukunftsfähig zu sein. „Industrie folgt einem entsprechenden Energieangebot. Die aktuellen Entwicklungen in Wilhelmshaven begünstigen die Ansiedlung von Unternehmen und sind daher auch gut für die wirtschaftliche und nachhaltige Entwicklung der Region“, sagt die Landtagsabgeordnete Sina Beckmann. Carsten Feist ergänzt: „Die Region arbeitet bei der Energiewende gut zusammen. LNG, grüne Gase und der Strom aus Offshore-Windkraft kommen hier in Wilhelmshaven an, wo sie in die Leitungen eingebracht werden. Die Hinterlandanbindungen verlaufen durch die angrenzenden Landkreise. Die Speicher für LNG und grüne Gase in Etzel sind auch nicht weit. Hier werden wir, wie auch in anderen Bereichen, weiter gemeinsam agieren.“
Beim Thema Geflüchtete sind sich beide einig. „Wir haben die große Verantwortung, geflüchtete Menschen gut zu integrieren. Dabei ist problematisch, dass die Wartezeit für Sprachkurse viel zu lang ist. Wir könnten das mit kompetentem Personal lösen, das bereit steht. Diese Menschen dürfen aber nicht unterrichten, weil ihnen aufgrund von Vorgaben des Bundes das Zertifikat Deutsch als Zweitsprache fehlt“, meint der Wilhelmshavener OB Carsten Feist. Sina Beckmann stimmt zu, dass es wichtig sei, Standards einzuhalten, was aber nicht dazu führen darf, dass die Menschen die Sprache nicht lernen können. So hätten sie auch keine Chance, in den Arbeitsmarkt zu kommen. „Bei Migration und Integration müssten wir langsam gelernt haben, dass Flexibilität erforderlich ist. Deshalb müssen wir auch neue Wege gehen, um Integration zu ermöglichen“, führt Feist weiter aus.
Ein weiteres Thema war die angespannte Haushaltslage. So könnte der Haushalt der Stadt Wilhelmshaven beispielsweise Einkünfte aus der Energiewende und auch aus dem LNG-Umschlag gut gebrauchen, denn ein strukturelles Minus in Millionenhöhe Euro belastet die Stadt. Beide sind sich einig darüber, dass Land und Bund die Kommunen besser unterstützen müssen, denn hier würden die Aufgaben umgesetzt, die in den Parlamenten beschlossen werden. „Aber dafür haben wir jetzt im niedersächsischen Landtag einen 2. Nachtragshaushalt in der Beratung. Gut 700 Millionen Euro könnten zusätzlich verwendet werden und ein Großteil davon soll in die Städte und Gemeinden fließen, vor allem, um die Unterbringung von Geflüchteten abzusichern“, sagt Sina Beckmann zum Abschluss.