👩‍🌾 Weniger Dokumentation, dafür mehr Zeit auf dem Acker – Bürokratieabbau in der Landwirtschaft

05.03.2024 · von Sina Beckmann
Wenn sich die Grünen-Politikerin Sina Beckmann mit der hiesigen Landwirtschaft trifft, geht es immer zur Sache. Manchmal schon kontrovers, wie beim Biosphärenreservat, aber immer sachlich und möglichst pragmatisch. „Als Unternehmerin muss ich auch immer schauen, wie was am effektivsten, effizientesten und auch am nachhaltigsten umgesetzt werden kann. Das gleiche gilt natürlich ebenso für die Landwirtschaft, denn hier arbeiten auch Unternehmerinnen und Unternehmer. Und deshalb brauchen wir zwingend realistische Lösungen - und dazu gehört natürlich auch der Abbau von überbordender Bürokratie“, weiß Sina Beckmann praktisch zu berichten.
Sina und Landwirte

Als Kreislandvolkvorsitzender Lars Kaper mit einigen Kollegen, auch von der Initiative Land schafft Verbindung und der Landtagsabgeordneten in Jever das letzte Mal Anfang Januar wegen der Agrardieseldebatte und den Bauernprotesten zusammen kamen, lautete ein weiterer Kritikpunkt: unnötige Dokumentation, doppelte Berichtsabgaben und einfach „viel zu viel Zeit am PC.“ Sina Beckmann, dem pragmatischen Realo-Flügel ihrer Partei zugehörig, bat also um eine konkrete Auflistung, welche bürokratischen Hürden aus Sicht der Landwirtschaft angepackt werden oder sogar entfallen könnten.

Diese 4-seitige Liste mit Vorschlägen aus verschiedenen Bereichen, haben die Landwirte aus den Bereich Milchviehhaltung, Schweinehaltung und Ackerbau jetzt der Politikerin übergeben. „Es geht um aktuelle Themen wie den Tierwohl-Cent, Mehrfachmeldungen bei Medikamenten-Einsatz oder auch einfach nur darum, eine Unschuldsvermutung einzuführen. Wir Landwirte sind doch nicht die Gegner von Politik oder Gesellschaft - wir schaffen Veränderungen in der Landwirtschaft doch eh nur gemeinsam“, ist sich Lars Kaper sicher.

Sina Sommer 2023
Sina Beckmann

Als Unternehmerin muss ich auch immer schauen, wie was am effektivsten, effizientesten und auch am nachhaltigsten umgesetzt werden kann. Das gleiche gilt natürlich ebenso für die Landwirtschaft, denn hier arbeiten auch Unternehmerinnen und Unternehmer. Und deshalb brauchen wir zwingend realistische Lösungen - und dazu gehört natürlich auch der Abbau von überbordender Bürokratie.

Das Papier der Landwirte nennt sich „Maßnahmen zum Bürokratieabbau und zur Kostensenkung in der Landwirtschaft und bei den Behörden“ und behandelt Bereiche, die aktuell in der Diskussion sind, aber es geht auch um GAP-Anträge bei der EU, um Landwirtschaft in Vogelschutzgebieten und um Düngung.

„Ich freue mich, dass Herr Kaper und die Kollegen meine Bitte angenommen haben, mir konkrete Beispiele zu nennen, wo wir als Politik Vereinfachungen umsetzen können. So kann doch ein analoger Datenbegleitschein zur GAP-Antragstellung einfach entfallen und durch ein digitales Login-Verfahren ersetzt werden – der Antrag selbst wird ja ohnehin online gestellt. Oder auch die Unterschrifteneinholung bei der Grünlandneuansaat, die zum Beispiel im Pachtfall bei einer Erbengemeinschaft schnell in eine Reise durch ganz Deutschland ausartet. Wir müssen einfacher werden und verbindlicher, so dass mehr Zeit für die wichtigen Aufgaben bleibt. Wenn wir mit verschiedenen Maßnahmen die Landwirtschaft und die Behörden entlasten, ist allen geholfen. Ich werde die Anregungen jetzt mit nach Hannover nehmen und mit den Kolleg*innen in die Umsetzung gehen“, macht Sina Beckmann klar.

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