🗣️ Sprachheilklassen: Den besten Start für alle Kinder ermöglichen
Im Mittelpunkt stehen Kinder, die wegen Verzögerungen in der Sprachentwicklung und/oder Problemen in der Hörverarbeitung einen veränderten Schulstart benötigen. Als Folge einer Hörproblematik können die Kinder manche Abläufe nicht umsetzen. So ist es nicht untypisch, dass Kinder nach einer Aufforderung, das rote Buch aus dem Ranzen zu nehmen und Seite 10 aufzuschlagen, dann das blaue Buch vor sich liegen haben. Es geht um ein gutes Sprach- und Hörverständnis, welche unerlässlich sind, um lesen und schreiben zu lernen.
Die Sprachheilklassen in Schortens sind die einzigen im Landkreis Friesland und sind stark nachgefragt. „Wir bieten momentan jährlich zwei Sprachheilklassen á 14 Schülerinnen und Schüler an - wir könnten noch mehr. Das Prinzip ist dabei ganz einfach, denn die Kinder haben bei uns einfach zwei Jahre Zeit für die 1. Klasse und haben es so im späteren Schulalltag leichter“, erklärt Martina Teerling. Und Corina Haesius ergänzt: „Es ist schön zu sehen, wie die Kinder sich entwickeln, (besser) sprechen lernen, ganze Sätze formen und dann nach zwei Jahren in die 2. Klasse an ihrem Wohnort integriert werden können.“ Im Gespräch wird deutlich, dass zu wenig, aber auch zu viel Fürsorge für Kinder nicht gut sein kann. Ein „zu wenig“ bedeutet manchmal eine verzögerte (Sprach)-Entwicklung der Kinder, ein „zu viel“ führt manchmal dazu, dass Kinder eine Aufmerksamkeitsspanne von Zuhause gewohnt sind, die sie dann auch in der Schule erwarten. „Wir merken, dass einige Kinder teilweise Zahlen oder Buchstaben vor der Einschulung, aber keine Schleife am Schuh binden können. Das ist nur ein Beispiel, zeigt aber, dass die Aufgaben von Lehrerinnen und Lehrer sich mit der Zeit geändert haben.“ so die Lehrerinnen.
Ich bin wirklich beeindruckt, mit wie viel Engagement und Leidenschaft die Lehrerinnen hier ihrer Passion nachgehen. Im Mittelpunkt stehen die Kinder und deren bestmögliche Entwicklung.
Sina Beckmann resümiert das Gespräch: „Ich bin wirklich beeindruckt, mit wie viel Engagement und Leidenschaft die Lehrerinnen hier ihrer Passion nachgehen. Im Mittelpunkt stehen die Kinder und deren bestmögliche Entwicklung. Somit kann ich natürlich auch nachvollziehen, dass es hilfreich wäre, die Sprachheilklassen mit Ergotherapeut*innen und Logopäd*innen zu verstärken. In Friesland funktioniert das Konzept der Sprachheilklassen gut, deshalb unterstütze ich den Wunsch, dass es im Grundschulsystem bestehen bleibt. Eine Herausforderung wird die zukünftige Ganztagsbetreuung, auch für diese Grundschule. Rechtliche Rahmenbedingungen sind noch zu klären, Abläufe festzuzurren - da sind wir dran.“