Sina Beckmann wurde im Vereinsheim in Hooksiel, wo der Verein seit 2001 zu finden ist, von Marina und Arne Schmöckel (Ausbildungsleiterin und 2. Vorsitzender) sowie Sandra Gerdes (Beisitzerin Vorstand) bei Tee und Kuchen begrüßt. Gut 620 Mitglieder zählt die DLRG-Ortsgruppe Wangerland und darauf ist man zurecht stolz. „Über die Hälfte aller Mitglieder sind junge Menschen bis 26 Jahre, und auch die Geschlechteraufteilung ist annähernd halbe/ halbe. Das ist für ein Rettungs-Ehrenamt schon etwas besonders“, weiß Arne Schmöckel zu berichten. Marina Schmöckel zeigte auf, wie vielschichtig die Jugendarbeit ist. Über Kurse zum Rettungsschwimmer, Wettkampf-Training, Erste-Hilfe-Lehrgänge sowie Bootsführer- und Tauchscheine wird viel für die Mitglieder angeboten. „Vor allem in der Schwimmausbildung für Kinder sind wir stark. Und hier möchte ich gerne für den Erhalt der Schwimmbäder werben, denn wir brauchen sie dringender denn je. Jedes Kind sollte schwimmen lernen können - die DLRG bietet viele Kurse an, und wir freuen uns, wenn die Eltern das Erlernte mit den Kindern weiter vertiefen.“
Ein Ortsverband der DLRG ist immer mit einer Rettungsausrüstung ausgestattet. Allerdings sind Tauchanzüge, Schwimmwesten, Helme und die verschiedenen Boote sowie Fahrzeuge dafür teuer. Sina Beckmann erfuhr, dass sich der Verein aus Mitgliedsbeiträgen, Spenden und Förderungen finanziert, allerdings reicht das laut Vorstandsmitglied Sandra Gerdes kaum aus. „Wenn wir ein Boot für die Rettung und seeseitige Absicherung der Küste mit einem Anschaffungswert von 65.000 Euro benötigen und die Förderung dann 4.000 Euro beträgt, bringt uns das an unsere finanziellen Grenzen.“
Die Menschen, die freiwillig ihre Zeit dafür verwenden, um andere Menschen zu schützen, zu unterstützen oder zu retten, müssen eine gute Ausrüstung haben und sollten sich nicht um Anträge oder Bürokratie kümmern müssen.
Sina Beckmann zeigte sich sehr beeindruckt von dem ehrenamtlichen Engagement der Aktiven. „Das Ehrenamt ist wunderbar - aber auch fordernd und anstrengend. Landes- und Bundespolitik kann auf alle Menschen, die sich hier einbringen, verdammt stolz und auch dankbar sein. Wir brauchen diese Power - ob für eine Familie, die bei der Wattwanderung bei auflaufend Wasser im Schlick stecken bleibt, ob beim Auspumpen von Kellern nach Starkregen-Ereignissen oder auch bei Unterstützung von weiteren Katastrophenlagen wie Stürmen oder Überflutungen. Und genau hier muss sich Bundes- und Landespolitik meiner Meinung nach stärker einbringen und mehr finanzielle Mittel zur Verfügung stellen. Die Menschen, die freiwillig ihre Zeit dafür verwenden, um andere Menschen zu schützen, zu unterstützen oder zu retten, müssen eine gute Ausrüstung haben und sollten sich nicht um Anträge oder Bürokratie kümmern müssen.“