Keine politische Sommertour ohne einen Besuch auf Wangerooge - das ist für Sina Beckmann klar. Gemeinsam mit Wirtschaftsminister Olaf Lies und der Grünen Kreisfraktionsvorsitzenden Martina Esser ging es einen Vormittag um die Belange der Insel.
Fraktionsvorsitzender Peter Kuchenbuch-Hanken und Ratsmitglied Stefan Kruse (beide Grüne) fokussierten sich auf die Themen: Ausbau des Anlegers zu einem funktionierenden Hafen, die Ertüchtigung der Fahrrinne Harlesiel-Wangerooge und die Situation an den Nord/Ost Dünen auf Wangerooge, speziell hier der Übergang Bootsweg.
Auch Kerstin Hillen, Vertriebsleiterin von der DB/SIW (Schifffahrt und Inselbahn Wangerooge) aus Harlesiel war angereist, um die Probleme mit dem Fahrwasser und den Häfen aus Sicht der Deutschen Bahn anzusprechen. Mit dem Ausbau des Anlegers zu einem funktionierenden Hafen werden seitens der landeseigenen Firma NPorts die ersten Baumaßnahmen schon in naher Zukunft beginnen. Peter Kuchenbuch-Hanken sprach in dem Zusammenhang aber auch die unbefriedigende Situation der Versandung der Hafeneinfahrt vor dem Hafen Wangerooge an. Die Zuständigkeit liegt bei der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung Weser-Jade-Nordsee in Wilhelmshaven. Im Februar 2022 war hier die MS Wangerooge auf die vor der Hafeneinfahrt befindliche Sandbank getrieben und havariert. Die Passagiere mussten mittels einer Leiter über die Sandbank das Schiff in Richtung Anleger verlassen. Die MS Wangerooge fiel nach dem Vorfall für Wochen aus. Die Versandung der Hafeneinfahrt kommt immer wieder. „Wir brauchen hier endlich eine nachhaltige Lösung“ so Kuchenbuch-Hanken.
Kerstin Hillen von der DB/SIW schilderte die Versandungssituation im Hafen Harlesiel. Die Verschlickung des Hafens Harlesiel soll vom Hafenzweckverband erst im nächsten Jahr beseitigt werden. Der Lankreis Wittmund benötigt noch eine Möglichkeit den Schlick aus dem Hafen entsprechend unterbringen zu können. Martina Esser als Kreistagsabgeordnete des Landkreises Friesland versprach, sich der Sache anzunehmen und den Kontakt zum Nachbar-Landkreis aufzunehmen.
Hier muss jemand den Hut aufnehmen und die Maßnahmen anpacken. Gerade die Erreichbarkeit der Insel, auch für die Daseinsvorsorge der Insulanerinnen und Insulaner, muss koordiniert werden. Ein ständiges Hin und Her der Zuständigkeiten hilft nicht weiter.
Ein weiteres Gesprächsthema ist der Leitdamm entlang der Fahrrinne Harlesiel-Wangerooge - er ist in die Jahre gekommen. Nachdem dieser zuletzt im Februar 2021 zugefroren war, hatte der damalige Umweltminister Olaf Lies zu einer Expertenrunde eingeladen, um hier Lösungen zu erarbeiten. Diese Expertenrunde soll nun von Minister Lies zusammen mit Umweltminister Meyer (Bündnid90/Die Grünen) wieder angeschoben werden.
Das grüne Ratsmitglied Stefan Kruse bemängelte die unbefriedigende Situation des Frachttransportes, die sich offensichtlich aus der zu schmalen Fahrrinne ergibt, in der kaum noch Begegnungsverkehr entlang des Leitdamms stattfinden kann.
Insgesamt ist die Situation der Schiffsverbindung Harlesiel-Wangerooge sehr unbefriedigend. Neben dem Zweckverband für den Hafen in Harlesiel gibt es mit dem Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, dem Küsten- und Naturschutz (NLWKN) im Bereich des Leitdamms, der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung Weser-Jade-Nordsee (WSV) für die Bundeswasserstrasse vor dem Hafen Wangerooge und der landeseigenen Firma NPorts für den Hafen Wangerooge gleich vier Zuständigkeiten und es kommt leider immer wieder zu Abstimmungsproblemen. Da braucht es Lösungen und gemeinsame Formate für die Zukunft. Die grüne Landtagsabgeordnete Sina Beckmann wünscht sich daher: „Hier muss jemand den Hut aufnehmen und die Maßnahmen anpacken. Gerade die Erreichbarkeit der Insel, auch für die Daseinsvorsorge der Insulanerinnen und Insulaner, muss koordiniert werden. Ein ständiges Hin und Her der Zuständigkeiten hilft nicht weiter“, so Sina Beckmann.
Abschließend besuchte die Delegation die Nord/Ostdünen am Bootsweg. Das Strandniveau dort ist, nicht zuletzt durch den kleinen Sommersturm im Juni diesen Jahres, erneut deutlich niedriger geworden, sodass die Nordsee, schon bei normal auflaufendem Wasser dort an der Schutzdüne nagt. Man mag sich gar nicht vorstellen, was hier an der Schutzdüne für Schäden entstehen könnten, wenn hier die Winterstürme einsetzen. Sina Beckmann versprach dies zur Prüfung an Umweltminister Meyer weiter zu leiten.