🚆🚌🏖️ Mutig nach vorne – Ostfriesland als Vorreiter

12.09.2025 · von Kim HĂĽsing
Grünen-Landtagsabgeordnete Sina Beckmann erläutert den Antrag zum Masterplan Mobilität für die Region / Erste Beratung im Landtag
Sina am Bahnsteig
Bild: Manuel von Heugel

Bus, Bahn oder doch das eigene Auto? Zur Reiseplanung gehört auch die An- und Abreise dazu. Doch welche Wahl haben die Gäste, die zu uns an die Küste kommen? Dieser Frage haben sich einige Podiumsteilnehmende bei der Tourismus-Reihe der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen in Jever im vergangenen Jahr gewidmet. Und festgestellt, dass dringender Handlungsbedarf besteht. „Dieses und andere Themen habe ich mit in den Tourismusausschuss des Landtags genommen”, sagt Sina Beckmann, Landtagsabgeordnete der Grünen aus Jever und stellvertretende Ausschussvorsitzende.

Denn nicht zu jedem Schiffsanleger zu den Ostfriesischen Inseln gibt es eine gute Bus- und Bahnanbindung. Einige Touristinnen und Touristen haben zwar das Car-Sharing für sich entdeckt – die Nordseeflitzer mit ihren charakteristischen Außenspiegeln, die mit Backbord und Steuerbord beschriftet sind, düsen im E-Modus an der Küste entlang. Doch es gibt bei der klimaneutralen Mobilität noch viel Luft nach oben. „Deshalb haben wir im Tourismusausschuss einen Antrag zur Verbesserung der Mobilität erarbeitet”, berichtet Beckmann. Dieser wird nun erstmals im Plenum in Hannover beraten. „Uns geht es darum, die Ostfriesischen Inseln und die Halbinsel Ostfriesland zusammenzudenken", so die Abgeordnete. Mit 5,5 Millionen Übernachtungen pro Jahr zählen die Inseln zu den stärksten touristischen Reisezielen Niedersachsens. „Dort und in den Küstenbädern ist der Tourismus der bedeutendste und oftmals einzige Wirtschaftsfaktor”, ergänzt Beckmann.

Sina Sommer 2023
Sina Beckmann

Das Ziel ist ein attraktives, klimaneutrales, komfortables, praktikables, verlässliches, vernetztes, nachhaltiges und zeiteffektives Mobilitätsangebot, das zudem wirtschaftlich betrieben werden kann.

Der Antrag „Mobilitätsinfrastruktur im Tourismus stärken”, den die rot-grüne Landesregierung jetzt ins Plenum einbringt, soll hierbei einen Masterplan für die Ostfriesischen Inseln und die gesamte Küstenregion unterstützen. „Viele Gäste genießen bei uns die Ruhe in der Natur, machen Wanderungen im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer, sind mit dem Rad unterwegs oder bummeln durch die Küstenstädtchen”, so Beckmann. Dabei spiele die Mobilität eine entscheidende Rolle. Es gehe daher darum, ein umweltfreundliches, ganzheitliches und bedarfsorientiertes Mobilitätskonzept zu entwickeln. „Wir wollen dabei mutig nach vorne blicken, innovativ sein und alle Formen der Mobilität einbeziehen”, sagt die Jeveranerin. Auch die Verbindungen per Schiff oder Flugzeug zu den Inseln gehören klar dazu. „Einige Reedereien stellen ihre Flotte bereits um, beziehungsweise nehmen E-Fähren in ihre Fahrpläne auf”, so Beckmann.

Mitgedacht werden müssten zudem die Ladeinfrastruktur sowie Leihmodelle für Lastenräder und Co.Um den Gästen einen umfassenden Überblick über die Angebote zu bieten, schlagen die Antragsteller eine digitale Gästecard für die Region vor, in der Verbindungen geprüft, Fahrzeuge geliehen und Veranstaltungen gebucht werden können. „Das Ziel ist ein attraktives, klimaneutrales, komfortables, praktikables, verlässliches, vernetztes, nachhaltiges und zeiteffektives Mobilitätsangebot, das zudem wirtschaftlich betrieben werden kann”, fasst die Grünen-Politikerin zusammen. „Damit kann die Küstenregion eine Vorreiterrolle für ganz Niedersachsen einnehmen.“

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