đ Mehr Tierwohl fördern und bĂŒrokratischen Irrsinn abbauen
Landwirt Sönke Meinen erzĂ€hlt ihr und den 14 Teilnehmenden aus den Reihen des GrĂŒnen-Kreisverbandes Friesland von seinen 120 Tieren auf seinem Bio-Milchhof. Die KĂŒhe stehen die meiste Zeit im Jahr rund um die Uhr auf einer der Weiden in der NĂ€he des Hofes. Nur zum Melken kommen sie in den Stall.
Die Milchviehhaltung ist ein wichtiger Teil der Landwirtschaft in der Region. Deshalb wĂŒrde Beckmann es begrĂŒĂen, wenn es auch in diesem Bereich eine Förderung zum Stallumbau gibt. âEs geht mir um mehr artgerechte Tierhaltungâ, erlĂ€utert die GrĂŒnen-Politikerin. Nur so könnten Betriebe dem Tierwohl entsprechen und mehr biologisch hochwertig erzeugte tierische Produkte produzieren.
Die Milch vermarktet Meinen zusammen mit seiner Familie zum gröĂten Teil selbst. âVor sieben Jahren habe ich auf Bio umgestelltâ, erzĂ€hlt der 28-JĂ€hrige. In der hofeigenen Molkerei werden MilchgetrĂ€nke, Quark, Joghurt und Eis hergestellt. Mit der Milch werden zahlreiche Schulen und KindergĂ€rten in Friesland und der Region versorgt. AuĂerdem liefert Familie Meinen ĂŒber Nacht Molkereiprodukte an Privathaushalte aus. âWir haben etwa 1400 Kundenâ, so Meinen.
âFrischer und regionaler geht es nichtâ, freut sich auch Beckmann ĂŒber die zweimalige Lieferung pro Woche an die eigene HaustĂŒr. Gewundert hat sie sich allerdings ĂŒber die viele Plastikverpackung. âDie Glasflaschen bekommen wir trotz Pfand selten zurĂŒckâ, erlĂ€utert Meinen. Das sehe bei den Plastikflaschen, die zum Teil schon fast 30 Jahre im Einsatz sind, anders aus. Und der Aludeckel auf den Joghurts im Glas sei alles andere als umweltfreundlich: âWir können ihn nicht wiederverwenden, das Recycling ist teuer.â Doch zusammen mit einer Firma hat die Familie einen eigenen Deckel fĂŒr Kakaoflaschen entwickelt. âHoffentlich gelingt uns das auch noch fĂŒr andere Produkteâ, setzt Meinen auf stetige Optimierung.
Kritik kam an neuen Vorgaben der Landwirtschaftskammer auf. So muss Sönke Meinen nachweisen, dass Teile seines Landes zwar in alten Karten als Moor eingestuft wurden, durch den Bodenumbruch in den 1970er Jahren davon aber nichts mehr zu sehen ist. âJetzt muss ich Löcher buddeln und Fotos machen, um zu beweisen, dass kein Moor mehr da istâ, berichtet Meinen entsetzt. Auch Beckmann kann diesen bĂŒrokratischen Aufwand nicht nachvollziehen. So sei ja der Landwirt in der Beweispflicht, obwohl sich nichts verĂ€ndert habe. âDas kann nicht seinâ, Ă€uĂert sich die Abgeordnete.
Auch die Auflage, GrĂŒnland alle fĂŒnf Jahre umbrechen zu mĂŒssen, damit es nicht als DauergrĂŒnland gilt und dann nicht mehr bestellt werden kann, sehen sowohl Beckmann als auch der Landwirt sehr kritisch. âEs wĂ€re besser, wenn wir die Jahresvorgabe aufheben und die LandumbrĂŒche an die Gegebenheiten der Höfe anpassen wĂŒrdenâ, so Beckmann.
Mit vielen neuen Informationen im Kopf geht es fĂŒr die Teilnehmenden anschlieĂend ins hofeigene CafĂ©. Dort finden insbesondere der Eis-CafĂ© und Kakao sowie die Erdbeer-Buttermilch neue Fans. FĂŒr Beckmann darf zum Abschluss auĂerdem ein Stracciatella-Eis aus dem Hof-Verkaufsautomaten nicht fehlen. âDas war ein gelungener Auftakt meiner Sommertourâ, freut sie sich auf die weiteren Stationen.