⛳️ Klimawandel auf dem Fairway – Beckmann im Gespräch mit dem Golfclub Wilhelmshaven-Friesland

01.08.2025 · von Sina Beckmann
Im Rahmen ihrer politischen Sommertour hat die Landtagsabgeordnete Sina Beckmann den Golfclub Wilhelmshaven-Friesland in Mennhausen besucht. Auf dem rund 65 Hektar großen Gelände wurde sie von Michael Hibbeler, Ressortleiter für Marketing und PR, dem 2. Vorsitzenden Dieter Schneider und Head-Greenkeeper Peter Ricklefs empfangen. Begleitet wurde sie von Martina Esser, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Kreistag Friesland, und Wolfgang Ottens, Fraktionsvorsitzender der Grünen in Schortens.

Der Küstengolfplatz, der sich über Flächen in Friesland und Wilhelmshaven erstreckt, überraschte mit einem naturnahen Gesamteindruck: Teiche, Uferzonen, strukturreiche Wiesenflächen und extensiv gepflegte Randbereiche geben der Anlage einen ökologisch durchdachten Charakter. „Man merkt, dass hier jemand mit Blick für die Natur arbeitet“, sagte Beckmann. Sie hob hervor, wie durch unterschiedliche Mähstrategien, das Liegenlassen von Schnittgut an sensiblen Stellen und gezielte Pflege des Semi-Roughs Lebensräume erhalten bleiben. „Solche Details sieht man nicht auf den ersten Blick – aber sie machen einen großen Unterschied.“

Ein zentrales Thema des Austauschs war die Frage, wie Golfplätze künftig mit der Ressource Wasser umgehen. In Zeiten zunehmender Trockenheit, extremer Hitze und lokaler Starkregenereignisse steht das Platzmanagement vor neuen Herausforderungen. Head-Greenkeeper Ricklefs erläuterte, dass ausschließlich nachts und gezielt nur die Grüns bewässert werden. „Wir arbeiten sehr präzise – und so wassersparend wie möglich.“ Für Beckmann ein wichtiges Signal: „Die klimatischen Veränderungen sind real – auch hier, direkt vor unserer Haustür. Deshalb müssen wir künftig überall dort ins Gespräch kommen, wo Fläche gepflegt, gestaltet und genutzt wird – ob auf Golfplätzen, in der Landwirtschaft oder im kommunalen Grün. Die Zeiten, in denen wir solche Orte nur sportlich oder nur ökologisch betrachtet haben, sind vorbei.“

Sina Sommer 2023
Sina Beckmann

Die klimatischen Veränderungen sind real – auch hier, direkt vor unserer Haustür. Deshalb müssen wir künftig überall dort ins Gespräch kommen, wo Fläche gepflegt, gestaltet und genutzt wird – ob auf Golfplätzen, in der Landwirtschaft oder im kommunalen Grün. Die Zeiten, in denen wir solche Orte nur sportlich oder nur ökologisch betrachtet haben, sind vorbei.

Rund 700 Mitglieder zählt der Club, der sich hauptsächlich über Beiträge und Turniere finanziert. Die Altersstruktur sei eher gehoben, zwei Drittel Männer, ein Drittel Frauen – und der Nachwuchs fehlt spürbar. Dieter Schneider berichtete von Schulkooperationen, Einsteigerangeboten und viel Engagement, jüngere Menschen für den Golfsport zu begeistern. „Dass Golf kein reiner Elitesport ist, muss sich noch stärker in der öffentlichen Wahrnehmung spiegeln“, sagte Martina Esser. Für sie sei besonders interessant gewesen, wie viel Eigenverantwortung der Club trage – nicht nur in der Pflege der Anlage, sondern auch in der Mitgliedergewinnung. Wolfgang Ottens betonte: „Wenn man den Platz hier sieht, versteht man, dass Golf auch in unserer Region eine Bedeutung hat – ökologisch, sozial und touristisch.“

Die Geschichte des Clubs reicht zurück bis in die 1970er-Jahre. Ursprünglich als Firmengolfplatz in Wilhelmshaven angelegt, wurde er Anfang der 2000er-Jahre nach Mennhausen verlegt. Dort fand man eine ehemalige landwirtschaftliche Fläche mit schwerem Kleiboden – eine Herausforderung, die Golfarchitekt Christoph Staedler annahm und in ein gut eingebettetes Gesamtkonzept verwandelte. Heute liegt etwa ein Drittel der Fläche in Wilhelmshaven, zwei Drittel in Friesland.

Für Beckmann war der Besuch ein wertvoller Einblick in eine Sportart, die sich im Wandel befindet – und in eine Anlage, die sich sichtbar mit ökologischen und gesellschaftlichen Fragen auseinandersetzt. „Mich interessiert, wie Räume wie dieser sich weiterentwickeln – in Zeiten des Klimawandels, aber auch gesellschaftlich. Der Austausch darüber ist mir wichtig – nicht mit dem Anspruch, alles zu bewerten, sondern mit der Offenheit, voneinander zu lernen.“

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